Behutsame und nachhaltige Ortsentwicklung statt Wachstums-Wettkampf

 

  • für eine familienfreundliche Wohnortgemeinde,
  • Berücksichtigung des demografischen Wandels,
  • Nachverdichtung und Leerstandsmanagement vor der Entwicklung von Neubaugebieten

Statt Bölz II und Interkommunalen Gewerbegebiet auf der „Grünen Wiese“ wollen wir die Wiederbelebung der Ortslagen, beispielsweise durch

  • Ausbau und Nutzung von Scheunen und Nebengebäuden sowie
  • behutsame Nachverdichtung im Bestand (Wohnquartiere mit großen, untergenutzten Gartenflächen wie auch Gewerbeareale mit Entwicklungsspielräumen, wie z.B. das Rinn&Closs-Gelände)

voran treiben.

Die auf unsere Initiative hin ermittelten Baupotentiale in vorhandenen Gewerbe- und Mischgebieten (siehe unten) sowie die Baulücken und Nachverdichtungspotentiale in Wohngebieten ermöglichen unserer Auffassung nach eine Ortsentwicklung ohne weitere Neubaugebiete. Außerdem muss irgendwann auch die Frage nach den Grenzen des Wachstums – im Sinne einer immer weiteren räumlichen Ausdehnung – gestellt werden.

Wir möchten junge Familien anwerben, die sich auch für Wohnlagen im Bestand interessieren. So können Nachbarschaften entstehen oder wieder in Schwung kommen, bei denen sich Alt(-eingesessene) und Jung(-Heuchelheimer/innen) gegenseitig helfen.

Auf die Alterung unserer Einwohnerschaft, als deutlichste Folge des demografischen Wandels in Heuchelheim, möchten wir mit breit abgestimmten Konzepten zur Anpassung unserer Infrastruktur und Entwicklung bedarfsgerechter Lösungen (wie z.B. Mehrgenerationen-Wohnmodelle) reagieren.

Im Folgenden sind unsere Antragsinitiativen zu dieser Thematik aufgeführt.

_______________________________________________________________________________________________________________________

Bündnis 90/Die Grünen

Fraktion in der Gemeindevertretung

Heuchelheim 1.06.2014

An den Vorsitzenden

der Gemeindevertretung Heuchelheim

Herrn Peter Neidel

Linnpfad 30, 35452 Heuchelheim

Antrag zur Durchführung einer Erstwohnsitzkampagne

Der Gemeindevorstand wird beauftragt

  1. eine Erstwohnsitzkampagne zu entwickeln, um Einwohnerinnen und Einwohner mit Zweitwohnsitz in Heuchelheim dazu aufzufordern, ihren Erstwohnsitz nach Heuchelheim zu verlegen und

  2. der Gemeindevertretung im Frühjahr 2015 über die Maßnahmen zu berichten; in diesem Rahmen soll die Gemeindevertretung auch über den aus der Kampagne resultierenden Zuwachs an Erstwohnsitzmeldungen informiert werden.

  3. Anfallende Kosten sollen im Nachtragshaushalt eingestellt werden.

Begründung:

Mit dem Zensus ist die amtlich festgestellte Zahl der in Heuchelheim und Kinzenbach lebenden Einwohnerinnen und Einwohner stark gesunken. Dies hat über den kommunalen Finanzausgleich Auswirkungen auf die Gemeindefinanzen und die kommunalen Zuständigkeiten. Bürgermeister Steinz informierte die Gemeindevertretung darüber, dass ein großer Teil des Rückganges auf Inhaberinnen und Inhaber von Zweitwohnsitzen in unserer Kommune, vor allem Studentinnen und Studenten, zurückzuführen sei. Diese hier lebenden Mitbürgerinnen und Mitbürger nutzen zwar die kommunale Infrastruktur, die Kommune erhält für sie aber keine Mittel und Zuschüsse. Diese stehen der Gemeinde nur für die hier gemeldeten Hauptwohnsitze zu.

In anderen Kommunen hat sich gezeigt, dass Erstwohnsitzkampagnen gute Zuwächse bei den Einwohnerzahlen bewirken können. Gerade im studentischen Milieu zeigten persönliche Anschreiben, kleine Aufmerksamkeiten, sowie Informationen über die jeweilige Gemeinde Wirkung. Oftmals ist den Studierenden nicht bekannt, dass die Ummeldung keinerlei Nachteile mit sich bringt, da die Kindergeldansprüche der Eltern vom Hauptwohnsitz unberührt bleiben, fast alle Versicherungen unabhängig vom Wohnort sind, es für die GEZ keinen Unterschied zwischen Haupt- und Zweitwohnsitz gibt, und es für steuerliche Vergünstigungen der Eltern keine Voraussetzung ist, dass das Kind in der elterlichen Wohnung lebt. Daneben gibt es viele offizielle Vorgänge, wie das Beantragen eines neuen Passes, die nur am Ort des Hauptwohnsitzes vorgenommen werden können, was sich für Wochenendpendler durch die Öffnungszeiten der Verwaltungen als schwierig erweisen kann.

Weitere Begründung erfolgt mündlich.

Mit freundlichen Grüßen,

S t e p h a n H e n r i c h (Fraktionsvorsitzender)

Bündnis 90/Die Grünen

in der Gemeindevertretung Heuchelheim 19.04.2015

Stephan Henrich Fraktionsvorsitzender

Betr.:

Antrag zur Erstellung eines Gewerbe-Baulückenkatasters

Der Gemeindevorstand wird beauftragt, bis zum Jahresende 2015 ein Baulückenkataster über die noch unbebauten oder baulich zu optimierenden gewerblichen Baugrundstücke im Gemeindegebiet zu erstellen und dabei auch die Vermarktungs- oder Entwicklungsbereitschaft der jeweiligen Eigentümer abzufragen.

Der Gemeindevertretung ist bis spätestens Februar 2016 hierüber Bericht zu erstatten.

Begründung:

In der Diskussion u.a. über den Bedarf eines interkommunalen Gewerbegebietes wurde bereits mehrfach und auch seitens des Gemeindevorstandes mitgeteilt, dass es nahezu keine verfügbaren Gewerbebauplätze im Gemeindegebiet mehr gibt.

Ein Blick über die größeren noch unbebauten Teilflächen im Industrie- und Gewerbegebiet Nord wie Süd ergibt einen anderen Eindruck. Auch die Aussage der Fa. Schunk bezüglich Optimierungsansätzen innerhalb des Betriebsgeländes sowie eine offensichtliche Absicht der Fa. Minerva, auf deren Betriebsgelände durch Rückbau und Neuordnung Flächenreserven zu mobilisieren, begründen die Notwendigkeit einer zeitnahen Überprüfung der o.g. (und im Abweichungsantrag zum IKZ-Gewerbegebiet aufgenommenen) Einschätzung durch eine entsprechende Bestandsaufnahme und Befragung der betroffenen Eigentümer/Firmen.

Weitere Begründung erfolgt mündlich.

S t e p h a n H e n r i c h

(Fraktionsvorsitzender)