Wiesbaden (13. November 2008) – „Die Uni Gießen sollte auf die unnötigen Versuche mit gentechnisch veränderter Gerste (GVO-Gerste) lieber vollständig verzichten, als damit nach Mecklenburg-Vorpommern auszuweichen, weil dort weniger Widerstand von Bürgerinnen und Bürgern vermutet wird“, kritisiert die umweltpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Ursula Hammann. „Fakt ist, dass die Bevölkerung in Deutschland die Gentechnik in der Landwirtschaft als Risikotechnologie ablehnt und dieser Tatsache sollte sich die Universität Gießen nicht verschließen.“
Die Abgeordnete habe in mehreren Gesprächen mit der Leitung der Universität immer wieder darauf hingewiesen, dass die Gen-Gerstenversuche und die Sortenwertprüfungen mit gentechnisch verändertem Mais dem Ruf der Uni und der Landwirtschaft in Hessen schaden würden. „Offensichtlich ignoriert die Uni Gießen die gesellschaftlichen Strömungen und unterwirft sich weiter dem Diktat der Wirtschaft auf der Suche nach Drittmitteln. Das finde ich sehr bedauerlich.“
DIE GRÜNEN kritisieren die Aussagen der Universität Gießen, die Versuche mit der gentechnisch veränderten Gerste würden der Biosicherheitsforschung dienen. „Derzeit gibt es weltweit keine einzige zugelassene gentechnisch veränderte Gerste auf dem Markt und die Bierbrauer haben sich bereits gegen die Verwendung von GVO-Gerste bei der Bierherstellung ausgesprochen. Für die Biosicherheitsforschung bei GVO-Gerste gibt es daher keinen konkreten Bedarf.
Von daher vermuten wir, dass die Ergebnisse dieser Versuche für die Produktentwicklung für Firmen verwendet werden. Da muss sich die Uni Gießen fragen lassen, ob sie sich weiterhin zum Steigbügelhalter der bisher erfolglosen Gentechnikindustrie machen lassen will oder rechtzeitig den Ausstieg findet.“
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