Heuchelheimer Grüne erinnern an wichtigstes Thema für die kommenden Jahre
Der Heuchelheimer Ortsverband Bündnis 90/Grüne hat kürzlich über die anstehenden konkreten Klimaschutz-Planungen und -Maßnahmen auf lokaler Ebene diskutiert. Stephan Henrich vom Ortsverbands-Vorstand fragte zunächst im Rückblick auf die Bundestagswahl, warum im Wahlkampf zu diesem überlebenswichtigen Thema fast keine Auseinandersetzung stattgefunden hat. „Die Tatsache, dass Deutschland zwar ambitioniert bei der Zielbestimmung am Pariser Klimagipfel mitgewirkt hat, aber mittlerweile unabwendbar bei der Umsetzung scheitern wird, ist offenkundig noch nicht überall angekommen. Der Verdacht drängt sich auf, dass maßgeblich Verantwortliche in der Bundesregierung und die meisten Parteien hierauf auch keine Antwort haben – und deshalb auf Verdrängung setzen“, fasst Henrich die Eindrücke bei der grünen Basis in Heuchelheim zusammen. Die Diesel-Krise kann zudem als Beleg angesehen werden, wie die (Auto-)Industrie mit politischen Umwelt-Vorgaben umgeht und dringend erforderliche Strukturveränderungen hin zur Produktion deutlich sparsamerer oder emissionsarmer Kraftfahrzeuge umgeht.
„Wenn sich die Republik beispielsweise über Flüchtlinge und Terrorgefahr aufregt und dabei vergisst, dass der unbestreitbare Klimawandel gerade in den hiervon hauptsächlich betroffenen Weltregionen deren Hauptursache darstellt, läuft etwas gewaltig schief“, so Henrich weiter.
Und wenn im in 2017 veröffentlichten Landes-Klimaschutzplan 2025 sowie dem aktuell auf Landkreis-Ebene beschlossenen Klimaschutzkonzept („Masterplan 100% Klimaschutz“ bis 2050) noch nicht klar und verbindlich formuliert wird, dass und wie konkret wir in absehbarer Zeit auch unseren Lebensstil ändern müssten, um die vereinbarten Ziele zu erreichen, weist dies auf ein grundsätzliches Problem des heutigen Politikverständnisses hin: „Keiner traut sich mehr zu, der Bevölkerung ehrlich zu sagen, welche grundlegenden Veränderungen bis hin zum Verzicht auf gewohnten Luxus nötig sind, damit auch unsere Enkel-Generation weltweit noch „gut und gerne leben“ (Wahlspruch der Bundeskanzlerin) kann“, resümiert Henrich.
Für die kommenden Monate steht jetzt auch in Heuchelheim eine Diskussion (in der Energie-&Umweltkommission) an, wie das in Überarbeitung befindliche energiepolitische Leitbild mit den Empfehlungen des Landkreis-Masterplanes in Form eines sogenannten Klimaschutzkurzkonzeptes in Übereinklang gebracht werden kann. Dabei muss aus Sicht des grünen Ortsverbandes die Kommune bei ihren eigenen Investitionsvorhaben (z.B. Umbau Gemeindeverwaltung oder mittelfristig Neubau eines Feuerwehrstützpunktes) durch Maßnahmen einer energetischen Optimierung sicherlich Vorbildwirkung entfalten. Andererseits muss auch gegenüber der Einwohnerschaft und örtlichen Unternehmen in einen dauerhaften Dialog eingetreten werden, um mittel- bis langfristig dringend erforderliche Effizienzsteigerungen, Einsparungen und Verhaltensänderungen zu erreichen. Und hierfür wird nach Meinung des Ortsverbandes die zeitnahe Einstellung einer qualifizierten Person für das kommunale Klimaschutzmanagement, lokal oder im interkommunalen Verbund, zwingend erforderlich.
V.i.S.d.P: Stephan Henrich, OV-Vorstand, Tel. 0641/306-2331 (d, tagsüber)
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